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Melos Azemi

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Zuletzt aktualisiert: Dezember 15, 2021  •  5 Min. Lesezeit

5 Tipps für das Erstellen realistischer Renderings in Enscape

Wir freuen uns, Enscape-Nutzer Melos Azemi im Blog begrüßen zu dürfen, er stellt uns weitere großartige Tipps zur Verbesserung von Visualisierungen vor.

In seinem letzten Blogbeitrag hat Melos über die Vier Fehler, die man als Enscape-Anfänger vermeiden sollte berichtet. Heute gibt er jede Menge Tipps, um realistische Renderings zu erstellen. 

Mit der modernen Real-Time-Rendering-Engine von Enscape können Sie im Handumdrehen großartig aussehende Renderings erstellen. Wenn Sie den Realismus Ihrer Renderings jedoch noch weiter steigern möchten, werfen Sie einen Blick auf diese praktischen Rendering-Tipps von Melos.

Tipp Nr. 1: PBR-Materialien

Um realistische Ergebnisse zu erzielen, ist eine gute Materialkonfiguration in der gesamten Szene unerlässlich. Wenn die neue Enscape-Material-Library (verfügbar mit Enscape 3.1 und höher) nicht alle Ihre Materialanforderungen erfüllt, können Sie auf andere PBR-Materialien aus externen Ressourcen zurückgreifen.

PBR steht für Physically Based Rendering und bedeutet im Grunde, dass PBR-Materialien auf der realen Welt basieren und äußerst realistisch aussehen. PBR-Materialien finden Sie zum Herunterladen in zahlreichen Quellen im Internet (einige werden in diesem Artikel über kostenlose Ressourcen erwähnt). Wichtiger ist aber zu wissen, wie man sie anwendet.

Sobald Sie ein Material ausgewählt haben, das Ihnen gefällt, werden diverse Karten angezeigt, die Sie herunterladen können. Jede von ihnen hat ihren eigenen Zweck. In den meisten Fällen müssen Sie nicht alle für Enscape verwenden. Normalerweise lade ich die Diffuse-, Roughness-, Displacement- und Bump-Map herunter. Die heruntergeladenen Maps können Sie ganz einfach auf Ihre Renderings in Enscape anwenden.

Erstellen Sie dazu ein neues Material in Ihrer nativen Modellierungssoftware und laden Sie dann zunächst die Diffuse-Map. Dann wenden wir die flache diffuse Textur an. Wir gehen auf die Registerkarte Enscape-Material-Editor und importieren jede Map in den jeweiligen Bereich.

Das Material sieht viel realistischer aus als ein flaches Material. Und Sie sparen Zeit, weil Sie nicht alle Parameter der Materialien selbst konfigurieren müssen.

Tipp Nr. 2: IES-Profile

Die Standard-Lichtverteilung in Enscape ist eigentlich sehr gut, aber mit IES-Profilen können Sie den Realismus Ihrer Renderings stark aufpeppen.

Für diejenigen, die noch nicht von IES gehört haben: Es handelt sich im Grunde um eine Datei, deren Lichtverteilung fotorealistischer ist als die Standardlichtverteilung der meisten Rendering-Engines.

IES-Profile basieren auf der Lichtverteilung der realen Welt. Manche Profile wurden auf Grundlage bestimmter Hersteller von Glühbirnen oder anderen Beleuchtungsobjekten erstellt. Viele IES-Profile können Sie kostenlos online herunterladen und lassen sich ziemlich einfach in Enscape hochladen. Sie können sie auch nach der Art der Beleuchtung sortieren, auf der Sie sie platzieren möchten. 

Um ein IES-Profil auf Ihre Szene anzuwenden, gehen Sie auf die Registerkarte Object (Objekte), kreuzen Sie den Abschnitt Load IES profil (IES-Profil laden) an und laden Sie das gewünschte IES-Profil. Sobald Sie die IES-Datei geladen haben, wird die standardmäßige Beleuchtungsverteilung von Enscape durch ein IES-Profil ersetzt, das, sofern richtig eingesetzt, meiner Meinung nach bessere Ergebnisse für Ihre Szene bieten kann. 

Tipp Nr. 3: Selbstbeleuchtung 

Im Großteil Ihrer Szenen sind wahrscheinlich künstliche Lichtquellen vorhanden. Und was manche Enscape-Anfänger vielleicht noch nicht wissen, ist, dass ein Beleuchtungsobjekt nicht dadurch erhellt wird, dass eine Lichtquelle in der Nähe platziert wird. Es gibt jedoch eine einfache Möglichkeit, dieses Problem zu lösen.

Wenn Sie die Außenbeleuchtung erhellen möchten, können Sie das Material mit dem Pipettenwerkzeug (in SketchUp) auswählen und die Materialoption im Enscape-Material-Editor in „selbstbeleuchtet“ ändern. Mit dieser Einstellung sieht es tatsächlich so aus, als käme das Licht aus dem Inneren des Objekts.

Self Illumination copy

Mit dem Schieberegler können Sie die Lichtintensität je nach Szene erhöhen oder reduzieren und auch die ausgestrahlte Farbe ändern.

Dies gilt auch für andere Arten von Leuchten wie Hängeleuchten, Deckeneinbauleuchten, Lampen usw.

Tipp Nr. 4: HDRI-Bilder

Eine weitere Möglichkeit, Ihre Renderings realistischer zu gestalten, sind HDRI-Bilder (in Enscape werden sie als Skybox als Hintergrund bezeichnet). HDRI-Bilder haben beim Rendern zwei Zwecke: Erstens geben sie uns einen Hintergrund für unseren Horizont, und zweitens verschaffen sie uns eine realistische Lichtquelle aus realen Szenarien. 

Enscape verfügt über ein paar gebrauchsfertige HDRI-Bilder. Wenn Sie jedoch bereits ein anderes HDRI-Bild heruntergeladen haben, gehen Sie zur Anwendung zu den Visuellen Einstellungen von Enscape, klicken Sie auf die Registerkarte Sky (Himmel), ändern Sie die Option auf Skybox und laden Sie das Bild aus dem Speicherort, auf dem Sie das HDRI heruntergeladen haben.

Der Großteil der HDRI-Dateien geben dem Himmel und der Beleuchtung ein ganz anderes Aussehen als der Standardhimmel von Enscape. Sie können mit den vielen unterschiedlichen HDRI-Bildern herumspielen und dann das auszuwählen, das Ihnen am besten gefällt. 

Viele Nutzer übersehen diese Möglichkeit, da sie die HDRI-Bilder nur als Füllbild für den Hintergrund verwenden. Tatsächlich spiegeln die Materialien aber viel von dem wider, was das HDRI-Bild enthält, und sorgen damit für eine realistischere Beleuchtung im gesamten Rendering. 

Tipp Nr. 5: Imperfektionen auf Oberflächen

Als 3D-Visualisierer müssen wir genau darauf achten, wo in unserem Alltag Unregelmäßigkeiten und Imperfektionen auftreten, damit wir sie in unseren Renderings korrekt umsetzen können. In der realen Welt gibt es keine sauber geschnittenen 90-Grad-Ecken oder absolut glatte Oberflächen. Meiner Meinung nach sollten wir diesen Look auch in unseren Renderings anstreben (natürlich je nach Anwendungsfall und Situation).

Um Imperfektionen anwenden zu können, müssen wir zunächst eine Quelle für Imperfections-Maps finden. Sie finden ein paar kostenlose Quellen im Internet, die ziemlich gute Oberflächenfehler bieten.

Empfehlen würde ich z. B. Imperfektionen wie Staub, Kratzer und Fingerabdrücke. Nachdem Sie ein paar Texturen für jede Art dieser Imperfektionen heruntergeladen haben, können Sie sie im nächsten Schritt auf Ihre Renderings anwenden.  

Aus meiner Sicht gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, diese Unvollkommenheiten anzuwenden, die ich je nach Szenario wählen würde.

Die erste und schnellste ist, eine Oberflächenimperfektion über den Material-Editor auf ein Material anzuwenden und dann die Imperfections-Map im Rauheitsbereich einzufügen. Diese Methode funktioniert in manchen Fällen ganz gut, aber manchmal will man vielleicht nur einen bestimmten Bereich der Oberfläche mit Imperfektionen versehen.

Ich erstelle zuerst eine neue Oberfläche innerhalb der bestehenden mit dem Freihandzeichnungstool, damit sie so unregelmäßig wie möglich ist, und auf die neu erstellte Fläche wende ich eine Kopie des bereits vorhandenen Materials an. 

Nachdem ich eine Kopie davon erstellt habe, öffne ich den Material-Editor und wende die Imperfections-Map im Rauheitsbereich an. Sie müssen den Spiegelungsparameter mit dem Schieberegler anpassen, damit sich die Oberflächen bei der Reflexion nicht zu sehr voneinander unterscheiden. Damit sind Sie aber schon so gut wie fertig.

In nur wenigen Minuten können Sie Ihren Renderings zusätzliche Details hinzufügen, die sie viel realistischer aussehen lassen. Erfahren Sie in diesem Tutorial-Video, wie Sie Oberflächenimperfektionen in Enscape und SketchUperstellen können:

 

Tutorial: Tipps für realistische Renderings in Enscape

Vielen Dank, Melos, dass du deine Tipps für realistische Renderin mit der Enscape-Community teilst. Die Tipps von Melos können Sie sich auch als Video-Tutorial ansehen. Schauen Sie sich das Video an und lassen Sie uns in den Kommentaren wissen, was Ihre Lieblingstipps sind oder ob Sie eigene Tipps haben, die Sie mit uns teilen möchten!

Haben Sie Ideen, die Sie mit uns teilen möchten?

Haben Sie einen Workflow-Tipp, den Sie mit der Enscape-Community teilen möchten? Kontaktieren Sie uns, wenn Sie etwas zum Enscape-Blog beitragen möchten! 

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Melos Azemi
Melos Azemi

Melos ist Architekturstudent, 3D-Visualisierer und der Gründer des YouTube-Kanals „Scale“. Nachdem Melos sein ganzes Leben von der Welt der Architektur umgeben war, entschied er sich für die Erstellung von Inhalten, um der Community etwas zurückzugeben.