Welche Rolle spielen Visualisierung und künstliche Intelligenz in der Architektur und wie wirken sich diese auf den Planungsprozess aus?
Um diese Fragen zu klären, haben wir von Enscape uns in Kooperation mit DETAIL bei Akteuren der Baubranche umgehört. 250 Architekten und andere Fachplaner machten bei der Online-Umfrage mit und teilten nicht nur ihre persönlichen Erfahrungen, sondern auch ihre Erwartungen an digitale Technologien. Außerdem gaben die Teilnehmenden an, worin sie das größte Potenzial sehen.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst. Sie geben umfassende Einblicke in Herausforderungen und Trends in Hinblick auf KI-unterstützte Planung in der Architektur.
Wir gehen auf dieser Seite auf die wichtigsten Punkte der Online-Umfrage ein und legen besonderen Fokus darauf, wie Planungsprozesse in der Architektur in Zukunft noch besser durch Visualisierung und KI unterstützt und der Workflow von Planenden optimiert werden können.
Ob Architekten, Ingenieure oder andere Fachplaner – mit diesem Wissen haben Sie die Möglichkeit, das Potenzial von KI und Echtzeit-Visualisierung voll auszuschöpfen und sich und ihrem Büro so durch höhere Wachstumschancen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Die Teilnehmer der Umfrage
Die Umfrage richtete sich in erster Linie an den DACH-Raum. Folglich kam mit 80 % auch der Großteil der Befragten aus Deutschland. Sie arbeiten dort hauptsächlich in kleineren und mittleren Büros mit unter 10 Mitarbeitern.
Um einen möglichst guten Einblick zu erhalten, stammen die Teilnehmenden aus verschiedenen Berufsfeldern der Planungsbranche. Neben der Architektur (65 %) waren die Bereiche Innenarchitektur (12 %), TGA- bzw. Tragwerksplanung (12 bzw. 9 %) am stärksten vertreten. Unter den befragten Personen befanden sich aber auch Facility Manager, Energie- bzw. Nachhaltigkeitsberater, Produktdesigner und weitere Akteure.
Visualisierungen im Büroalltag
Visualisierungstools haben in der Architekturbranche einen wichtigen Stellenwert. Bei über 60 % der Befragten spielen Visualisierungen vor allem in der frühen Entwurfs- und Planungsphase eine zentrale Rolle. Interessant zu beobachten ist, dass diese im kreativen und planungsorientierten Umfeld deutlich häufiger zum Einsatz kommen als in der Bauphase oder zu Präsentations- bzw. Marketingzwecken.
Während ein Drittel der Teilnehmer angab, seine Entwürfe selbst zu visualisieren, wird diese Aufgabe von fast ebenso vielen Büros ausgelagert. In 28 % der Büros gibt es hauseigene Experten, die sich um die Visualisierungen kümmern.
Erwartungen an Visualisierungstools
Besonders wichtig im Umgang mit Visualisierungstools sind für den Großteil eine intuitive Anwendung, kurze Renderzeiten sowie eine reibungslose Interaktion mit der Planungssoftware. Zu den weiteren Anforderungen gehören auch, dass die Materialien realistisch dargestellt und Tools flexibel in allen Planungsphasen genutzt werden können. Technologien wie KI erscheinen zwar knapp 9 % der Befragten interessant, rücken aber im Vergleich zu funktionalen und technischen Gesichtspunkten in den Hintergrund.
Die meisten befragten Anwender erwarten sich von Visualisierungstools außerdem eine Zeitersparnis und eine höhere Qualität bzw. geringere Fehleranfälligkeit. Neben höherer Effizienz und schnelleren Prozessen sind auch die nahtlose Integration sowie die verbesserte Kommunikation mit anderen Projektbeteiligten essenziell.
Schwächen und ungenutztes Potenzial
23 % der Teilnehmer finden die Bedienung von Visualisierungstools zu komplex und 18 % zu teuer. Kritik wird auch an der mangelnden Unterstützung in Sachen Nachhaltigkeit sowie der Integration bzw. den Schnittstellen zu anderen Softwares geübt.
Die meisten Befragten wünschen sich eine schnellere und einfachere Erstellung von Renderings. Durch einen einfacheren Datenaustausch mit Kunden und Projektpartnern könnten die Arbeitsabläufe von Architekten zusätzlich verbessert werden. Echtzeit-Renderings, digitale Zwillinge und KI-unterstützte Text-Prompts würden sich für viele ebenfalls positiv auf Planungsprozesse auswirken.
Nachhaltig in die digitale Planungszukunft
Aus der Umfrage ging hervor, dass Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit für ein Viertel der Befragten bei zukünftigen Entwurfs- und Planungsprozessen an erster Stelle steht. Auf den Plätzen dahinter folgt mit 3D-Modellierung, KI und anderen Technologien das Thema Digitalisierung.
Zeit und Kosten gehören für die Teilnehmer hingegen nicht zu den zentralen Fragen von morgen.
Skepsis gegenüber KI in der Planung
Künstliche Intelligenz gewinnt auch in der Architekturbranche zunehmend an Bedeutung. Rund ein Viertel der Befragten zeigt sich KI-Lösungen gegenüber – aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit der Ergebnisse, fehlender spezifischer Tools und rechtlicher Unsicherheiten – skeptisch.
Dabei könnte KI interessante Antworten auf diverse Herausforderungen liefern, vor denen Architekten aktuell im Berufsalltag stehen: Zu den größten Hürden gehören den Teilnehmern der Umfrage zufolge unter anderem die BIM-Implementierung, Zeit- bzw. Qualitätsmangel sowie fehlende Schnittstellen zwischen Architekten, Fachplanern, Unternehmern und Bauherren.
Persönliche Erfahrungen & Potenziale von KI
Fast zwei Drittel der Befragten kamen bei der Text- und Bildbearbeitung mit KI in Berührung. Weitere 19 % haben die Technologie bereits für die Entwurfsvisualisierung genutzt und fast ebenso viele sehen in diesem Punkt das größte Potenzial von KI – dicht gefolgt von Unterstützung in der generativen Planung (14 %), wobei die gestalterischen Prozesse im Fokus stehen.
Positive Auswirkungen erhoffen sich Architekten beim Thema Arbeitseffizienz. KI-Tools sollen Zeit und Kosten sparen, kreative Entwurfsansätze und schnelle Variationen liefern. Außerdem können sie bei der Umwandlung von 2D-Bildern in 3D-Szenen helfen. Viele Teilnehmer wünschen sich darüber hinaus Unterstützung bei der Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten und bei der Energie- bzw. CO2-Bilanzierung.
Das Fazit zur Umfrage
Die von Enscape und DETAIL durchgeführte Online-Umfrage rund um KI in der Architektur zeigt einmal mehr, welchen Stellenwert die Themen Nachhaltigkeit, Echtzeit-Visualisierungen und andere Technologien bereits heute im Alltag von Planenden einnehmen.
Die Erfahrungen und Anforderungen von Architekturschaffenden im deutschsprachigen Raum sind – wie auch die Möglichkeiten digitaler Tools – sehr unterschiedlich und vielfältig. Sämtliche Bedürfnisse zu erfüllen und damit eine möglichst breit gefächerte Nutzung zu ermöglichen, erfordert ebenso vielseitige, technologische Antworten.
IT-Werkzeuge bieten in Hinblick auf kreative und gestalterische Planungsprozesse enorme Potenziale. Sie führen nicht nur zu mehr Effizienz, sondern verbessern auch die Kommunikation. Benutzerfreundliche, KI-unterstützte Tools wie Enscape können alltägliche Arbeitsabläufe unterstützen, grenzenlose Designflows kreieren und zugleich die Wachstumschancen erhöhen. Auf diese Weise verschaffen sie Architekten und anderen Akteuren der Branche unschätzbare Wettbewerbsvorteile.
Wenn Sie noch weitere Einblicke rund um Erwartungen, Erfahrungen und Potenziale von KI in der Architektur erhalten wollen, können Sie mit unserem ausführlichen Bericht noch tiefer in das Thema eintauchen: